No monkeys in Monkey Mia

Monkey Mia steht auf der Reiseroute aller Touristen, die es nach Western Australia verschlägt. Denn der Ort mit dem seltsamen Namen ("Affen Mia"), der tatsächlich nur aus einem Resort, einer Touristeninformation und einem Forschungszentrum besteht, kann mit einer ganz besonderen Attraktion aufwarten. Wilde Delfine kommen regelmäßig zum Jagen bis an den Strand und auch die übrige Meeres-Tierwelt kann sich sehen lassen. Seit den 70er Jahren schlagen die Betreiber des Resorts aus den gar nicht scheuen Meeressäugern Kapital. Drei Mal am Tag wird den Tieren im Beisein der Touristen etwas Fisch zugefüttert. Geleitet werden diese Shows vom Forschungsteam, das direkt neben dem Resort untergebracht ist. Die Forscherinnen und Forscher kennen jeden Delfin beim Namen, wissen Bescheid um die Familienverhältnisse und registrieren jeden neue Verletzung an den Flossen - meist durch Haiangriffe - mit Adleraugen.

Auch in unserer Reiseplanung war Monkey Mia ein Fixpunkt, verbrachten wir doch vor 7 Jahren ein paar magische Tage auf dem damals noch sehr überschaubaren Campingplatz. Vom Pier aus beobachteten wir Meeresschildkröten, am Nachmittag gingen wir mit Delfinen spazieren und freche Emus stibitzten unser Abendessen. Wir trauen unseren Augen nicht, als wir den Campervan zum uns zugewiesenen Stellplatz lenken. Heute besteht das einst bescheidene Resort aus vielen Häuserreihen, es gibt ein Schwimmbad und einen Spielplatz für die Kleinen, einen gut ausgestatteten General Store, eine Campkitchen von der Größe einer Vierzimmerwohnung und ein Spielzimmer. Nicht, dass wir gegen diesen richtig gut mit Badewanne und Kindertoilette ausgestatteten Parent Bathroom etwas einzuwenden haben - Jakob genießt die ausgiebige Dusche und ist am Abend kaum aus dem Badezimmer zu bekommen -, aber hier hat sich in den letzten fünf Jahren tatsächlich mehr getan, als dem Ort gut tut. Unseren Recherchen nach wurde das Resort 2018 um 20 Millionen Australische Dollar erweitert. Diese Kommerzialisierung passt irgendwie überhaupt nicht zur Botschaft, die bei der Delfinfütterung immer wieder betont wird: Delfine seien wilde Tiere, das sei ihr Lebensraum, in dem wir Menschen nur Gäste seien, die Nachhaltigkeit dieser Attraktion sei unglaublich wichtig.

Wir sind enttäuscht. Das neue Resort ist für uns der Inbegriff von Massentourismus. Auf den staubigen Stellplätzen steht Campervan an Campervan, doch ein Gemeinschaftsgefühl kommt hier nicht auf. Eventuell haben wir unsere Erwartungen aber auch einfach zu hoch geschraubt. Es ist immer etwas gefährlich, einen „trip down memory lane“ zu machen. Denn man merkt sich das Schöne - in diesem Fall: zutrauliche Delfine im ruhigen, klaren Wasser-, nicht aber die in die Jahre gekommenen Badezimmer und die viel zu kleine, schmutzige Campingküche.

Monkey Mia ist nach wie vor wunderschön und wie schon vor 7 Jahren spielen sich die Highlights außerhalb der Fütterung ab. Dann kommen die Delfine ganz nahe an's Ufer, jagen in ihrem Habitat. Riesige Meeresschildkröten grasen unter'm Steg und die Sonnenuntergänge sind legendär. Und auch wenn hier ungleich mehr Touristen sind als noch vor 7 Jahren - die Delfine sind immer noch sehr charmant!

VORHER: Delfinfütterung vor 7 Jahren, im kleinen Kreis.
NACHHER: Sehr viel besser organisiert, aber auch sehr viel unpersönlicher sind die Fütterungen heute.
Die Delfine sind allerdings nach wie vor sehr charmant...
Es gibt auch noch anderes Meeresgetier, das unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Unser Stellplatz, mit Plane gesichert zum Schutz gegen Wind und Emus.
Und da sind sie auch schon, die diebischen Vögel...
Beeindruckend sind sie ja - findet vor allem Jakob, der ganz schöne Ehrfurcht hat!
Aber die Kleinen sind süß, und im Gegensatz zu Menschenkindern auch weniger frech.
Jakob sind die "kleinen" Vögel lieber...
Und immerhin einen Fan hat der neue Swimming Pool mit Babybecken!
Die Sonnenuntergänge sind nach wie vor beeindruckend.
Als Zugabe noch ein VORHER-NACHHER-Foto - Stefan vor 7 Jahren am Eagle Bluff.
NACHHER: Immer noch der Gleiche, aber fescher :-)
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